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Klimafolgenanpassung

Das globale Klima wird wärmer, der Meeresspiegel steigt an. Wetterextreme wie langanhaltende Trockenphasen, mehr Hitzetage, Überflutungen durch Starkregen nehmen weltweit zu. Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits heute in der Stadt Norden spürbare Realität.

Während der Klimaschutz den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen verringert und damit für eine Eindämmung der globalen Erwärmung sorgt, handelt es sich bei der Klimafolgenanpassung um Maßnahmen zur Anpassung an die unumkehrbaren Folgen des Klimawandels. Der Klimawandel kann durch den Klimaschutz zwar gebremst jedoch nicht mehr vollständig gestoppt werden. Eine ganzheitliche Klimastrategie umfasst daher sowohl den Klimaschutz als auch die Klimafolgenanpassung.

Klimaausblick für die Stadt Norden

Meeresspiegelanstieg und Binnenhochwasserrisiken

Der bereits fortschreitende Anstieg des Meeresspiegels ist mit höheren Risiken bei Sturmfluten verbunden und lässt höhere Sturmflutpegel bis tief in die Mündungsbereiche der ins Meer mündenden Flüsse erwarten. Die Übersichtskarte des Norddeutschen Küsten- und Klimabüros verbildlicht, dass neben dem bisherigen Küstenschutz bis 2100 zusätzliche Flächen in Richtung Binnenland vor Sturmfluten zu schützen sind.

Weiteres zeigen die Ergebnisse des Klever-Risk Projektes zum Thema „Management von Binnenhochwasserrisiken im Küstenraum“, wie sich die klimawandelbedingten Veränderungen der Niederschlagsmuster und der steigende Meeresspiegel auf die Entwässerung der Küstenniederungen auswirken und welche Anpassungsmaßnahmen erforderlich sind, um das Entwässerungs- und Binnenhochwasserrisikomanagement in der Stadt Norden und dem Umland zukunftssicher aufzustellen. Das von der Universität Oldenburg und der Jade Hochschule durchgeführte Projekt wurde im Rahmen des DAS-Programms vom Bundesumweltministerium gefördert. Es betrachtet die Verbandsgebiete der vier Entwässerungsverbände Norden, Emden, Oldersum und Aurich. Neben den vier Entwässerungsverbänden wirkten der Landkreis Aurich und die Stadt Emden sowie der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) als Kooperationspartner mit.

Die Ergebnisse finden unter folgendem Link: Klimaanpassung und Extremwettervorsorge - Verbandsübergreifendes Management von Binnenhochwasserrisiken im westlichen Ostfriesland (KLEVER-Risk)

Niederschlag

In der Niedersächsischen Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels wird eine Zunahme an Starkregenereignissen (Niederschlag > 20mm/Tag) sowie eine innerjährliche Verschiebung der Niederschlagsmenge hin zu den Wintermonaten prognostiziert. Die zu erwartenden großen Regenmengen können zu einem verstärkten Oberflächenabfluss insbesondere auf versiegelten Flächen sowie zu einer eingeschränkten Auffüllung des Bodenwasserhaushalts führen, da die Aufnahmekapazität des Bodens beschränkt ist. Übersteigt die Niederschlagsintensität die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens, können Starkregen zu Überschwemmungen führen.
Starkregen stellt Infrastruktursysteme vor neue Herausforderungen. Daher bedarf es Konzepte und Maßnahmen, die bei der Bewältigung von Starkregenereignissen helfen. Ein wichtiger erster Schritt sind Starkregengefahrenkarten. Diese liefern Anhaltspunkte, wo bei Starkregenereignissen Überflutungen auftreten können, und sind auch ein wesentliches Instrument für die Sensibilisierung aller Beteiligten. Im Jahr 2022 hat der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) die Erstellung einer verbandsweiten Starkregengefahrenkarte initiiert, auch für das Stadtgebiet Norden. Die Starkregengefahrenkarte befindet sich derzeit in Arbeit.

Weitere Informationen zum Thema Starkregen finden Sie unter folgendem Link: Starkregen (oowv.de)

Temperatur

Laut der Niedersächsischen Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels wird die Jahresmitteltemperatur weiter ansteigen. Das Klima-Factsheet für die niedersächsische Nordseeküste weist zudem auf eine Zunahme der Anzahl der Hitzetage mit über 30° C hin. Demnach wären an der niedersächsischen Küste ohne weitere Klimaschutzmaßnahmen bis zum Ende des Jahrhunderts bis zu 33 zusätzliche Hitzetage im 30-Jahresmittel möglich. Auch die Anzahl der Sommertage mit über 25° C wird weiter zunehmen. Laut Angaben des Klima-Factsheet wären an der niedersächsischen Küste ohne weitere Klimaschutzmaßnahmen bis zum Ende des Jahrhunderts durchschnittlich bis zu 60 Sommertage möglich.

Hitze- und Trockenperioden im Sommer werden zukünftig weiter zunehmen, vor allem in dicht besiedelten Stadtgebieten werden die Temperaturen immer häufiger unerträglicher – das macht vielen Menschen gesundheitlich zu schaffen. Über das richtige Verhalten bei Hitze finden Sie unter folgender Verlinkung den Hitzeknigge. Das Umweltbundesamt (UBA) stellt zur Sensibilisierung der Bevölkerung bei Hitzeereignisse den sogenannten Hitzeknigge zur Verfügung. Die Hilfsbroschüre umfasst nützliche Hinweise und Tipps zum Umgang bei Hitze. Insbesondere für vulnerable Gruppen sind wichtige Informationen enthalten, wie zum Beispiel Benennung von Hitzegefahren, Empfehlungen zum Hitzeschutz, Angebote zur Beobachtung der eigenen Verhaltensweisen und Anregungen zur Veränderung

Zum Schutz vor den Risiken des Klimawandels stellt die Anpassung an die sich ändernden klimatischen Bedingungen eine wichtige Aufgabe für die Stadt Norden dar. Neben dem Klimaschutz soll auch die Klimafolgenanpassung zukünftig fester Bestandteil einer integrierten Klimapolitik werden.

Was können Bürgerinnen und Bürger bereits tun?

Auch im privaten Umfeld können Bürgerinnen und Bürger sich bereits an die klimatischen Veränderungen anpassen. So können beispielsweise Gebäude an Extremereignisse angepasst werden. Ein Grundschutz vor Überflutungen kann durch wasserdichte, erhöhte Türen und Fenster, Erhebungen vor Kellerfenstern und Rückstauklappen hergestellt werden. Gegen Folgen von Starkregen und Hitze kann baulicher Wärmeschutz wie z. B. Sonnenschutzelemente (Rollos, Jalousien, Markisen, etc.) oder eine Dachbegrünung helfen. Auch einfache Maßnahmen wie die Wahl einer hellen Fassadenfarbe können dazu beitragen, dass sich das Klima im Haus weniger aufwärmt. Begrünte Vorgärten und entsiegelte Flächen kühlen die Außenluft im Sommer und beugen Überschwemmung vor, indem sie als natürliche Regenspeicher dienen.Mehr Informationen zum Thema begrünte Hausgärten finden Sie im Flyer »Grüne Vielfalt statt graue Wüste« der Stadt Norden.

Bei Extremwetterereignissen können geeignete Verhaltens- und Vorsorgemaßnahmen helfen, sich an die Belastung anzupassen. Mehr Informationen zum Schutz gegen Starkregen finden Sie auch im Flyer des OOVW: „Schutz gegen Starkregen: So bleibt der Keller trocken". Der Newsletter Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes informiert zum Beispiel über bevorstehende Hitzeperioden. Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt stellt Merkblätter mit Hinweisen für die Bevölkerung und den Umgang mit Kindern bei Sommerhitze zur Verfügung. Das Bundesumweltministerium informiert auf seiner Homepage zum Thema Gesundheit im Klimawandel und veröffentlicht unter anderem Tipps für heiße Tage und Empfehlungen zur Vorsorge.

Klima-Check für Betriebe des Gastgewerbes

Der Klimawandel verändert die Welt, in der wir leben und wirkt sich damit auch auf viele Bereiche unseres Lebens aus. Die Auswirkungen sind vielfältig und komplex.  Wetterextreme wie langanhaltende Trockenphasen, mehr Hitzetage, Überflutungen durch Starkregen nehmen weltweit zu. Die Anpassung an den Klimawandel beinhaltet Maßnahmen und Aktivitäten, um die Gesellschaft, eine Region oder auch ein Unternehmen vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. Die TourismusMarketing Niedersachsen (TMN) hat einen Klima-Check entwickelt, den Betriebe selbst durchführen können und Hinweise erhalten, wie sie ihren Betrieb in Richtung Nachhaltiges Angebot weiterentwickeln können.

Hier geht es zum Klima-Check: https://nds.tourismusnetzwerk.info/wp-content/uploads/2024/01/TMN_Klima-Check-fuer-touristische-Betriebe-und-Leistungstraeger.pdf

Weitere Informationen unter: Klimaanpassung im Tourismus/ Tourismusnetzwerk Niedersachsen


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