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Projekte und Aktionen der Gleichstellungsbeauftragten

Zur Motivation, die Ausstellung „Ein Denkmal ist nicht genug!“ zu organisieren

Durch den Artikel 3 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland hat der Staat der Verwirklichung der Gleichberechtigung der Geschlechter einen zentralen Stellenwert eingeräumt. „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“

Im Rechtspopulismus und Rechtsextremismus stellt Antifeminismus eine zentrale Ideologie dar. Von Antifeminismus geht damit eine Gefährdung der Demokratie aus, (vgl. Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (Hrsg.), Berlin 2018: Antifeminismus als Demokratiegefährdung?! Gleichstellung in Zeiten von Rechtspopulismus, Seite 5)

„Zu den Hauptbestandteilen gegenwärtiger antifeministischer und rechtspopulistischer Politiken zählt die Bekämpfung der Geschlechtergerechtigkeit, des Feminismus und der vielfältigen Lebensentwürfe von Frauen und Familien. Ebenso gehört dazu die Bekämpfung von Frauen und Geschlechterforschung (…).“ (ebenda Seite 7). Diesem etwas entgegenzusetzen, stärkt damit zwangsläufig unsere Demokratie. Die Ausstellung „Ein Denkmal ist nicht genug!“ kann hierzu einen Beitrag leisten.

Geschichtsschreibung nimmt häufig nur Männer in den Blick. Die Verdienste von Frauen werden wenig wahrgenommen und gewürdigt. Frauen sind damit in unserer Gesellschaft weniger sichtbar. Die große Vielfalt von möglichen weiblichen Vorbildern stehen Mädchen und Frauen damit nicht zur Verfügung. Dies spiegelt sich z.B. auch darin wieder, dass es im öffentlichen Raum viele Denkmäler für Männer gibt, Frauen Denkmäler jedoch kaum zu finden sind. Die Ausstellung „Ein Denkmal ist nicht genug!“ der Berliner Künstlerin Frauke Beeck lenkt den Blick auf Frauendenkmäler und auf die Frauen, denen diese gewidmet sind. In ganz Deutschland macht sich Frauke Beeck auf die Suche nach Frauendenkmälern und setzt diese durch eine moderne Technik in Szene. Ihre Assoziationen zu den Denkmälern sprayt sie in Neonfarben. Die Ausstellung besteht aus Werken der Künstlerin sowie einer Datenbank mit biografischen Informationen zu den dargestellten Frauen.

Aktuell hat Frauke Beeck in Niedersachsen Frauendenkmäler gesucht und die Biographien der Frauen recherchiert. Dies ist der Anlass, die Ausstellung in Norden in der Ludgerikirche zu zeigen.

Alle, die die Ausstellung besuchen, werden eingeladen, sich mit der Darstellung der Frauen auseinanderzusetzen. Weitergehende Fragen werden sich den Besuchenden aufdrängen: Welche Denkmäler fallen mir ein? Welche Denkmäler von Frauen kenne ich? Was weiß ich über die Frauen, denen diese gewidmet sind? Sind Denkmäler noch zeitgemäß? Wie sollten Verdienste von Frauen heutzutage deutlich gemacht werden?

Eine Mitmachausstellung fordert die Besuchenden auf, sich zu fragen, welcher Frau sie ein Denkmal setzten würden und warum sie diese Frau wählen würden. Die Vorstellungen können kreativ umgesetzt werden.

Ziel der Ausstellung ist es, die Besuchenden dafür zu sensibilisieren, dass es wichtig ist, die Arbeit und die Verdienste von Frauen wahrzunehmen, wertzuschätzen und dieser Wertschätzung auch Ausdruck zu verleihen. Arbeit von Frauen wird in der Öffentlichkeit nicht in dem Maße wahrgenommen, wie dies angemessen wäre. Dies zeigt sich zum einen, wenn es um öffentliche Ehrungen geht, aber auch wenn es um die vielen unbezahlten oder schlecht bezahlten Arbeitsstunden im Rahmen der Care Arbeit geht. Die Ausstellung soll Menschen einladen, den Blick zu weiten und dazu beizutragen, die Leistung von Frauen wertzuschätzen und sichtbar zu machen.

Kooperationspartner und gefördert von:
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