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Stadtgeschichte

9000 bis 4500 vor Christus:
Das bislang älteste Fundstück in Form einer handwerklich genutzten Geröllkeule aus dem Erdreich südöstlich von Norden zeugt von frühen menschlichen Aktivitäten in dieser Gegend.

Ab 6. Jahrhundert nach Christus:
Nach den Chauken und Sachsen bevölkern die von Westen eingewanderten Friesen das heutige Ostfriesland. Es entwickeln sich regionale Marktorte, darunter auch Norden.

11. Jahrhundert:
Beginn des Deichbaus in Ostfriesland.

13. Jahrhundert:
In einem mit der Stadt Bremen am 21. April 1255 besiegelten Vertrag zur Sicherung des Friedens und der Handelswege wird der um diese Zeit bereits städtisch geprägte Ort Norden erstmals urkundlich erwähnt.

Die bereits im 12. Jahrhundert errichtete Andreaskirche (Nordens erster steinerner Kirchenbau, heute Alter Friedhof), das Benediktinerkloster Marienthal, das Langhaus der Ludgerikirche (Baubeginn Anfang des 13. Jahrhunderts) auf dem 6,678 Hektar großen Marktplatz sowie die Wester- und Osterstraße sind schon vorhanden; hinzu kommt 1264 ein Dominikanerkloster.

Norden ist Mittelpunkt der später aufgelösten friesischen Landesgemeinde Norderland.

14. Jahrhundert:
Nach mehreren Flutkatastrophen dehnt sich die Leybucht weit nach aus Osten aus und bringt Norden für lange Zeit in die Situation eines bedeutenden Seehafens.

15. Jahrhundert:
Um die Mitte des Jahrhunderts lässt der Norder Häuptling und spätere Reichsgraf Ulrich Cirksena den Hochchor der Ludgerikirche errichten.

Aus dem Jahre 1498 ist das erste Norder Stadtsiegel bekannt.

1531:
Ein Heerhaufen des Häuptlings Balthasar von Esens zerstört zahlreiche Gebäude, darunter die Andreaskirche, die danach verfällt und 1756 vom Erdboden verschwindet.

1535:
Mit der „Instituta Nordana“ als Grundlage für eine Verfassung wird die Stadtbildung formalrechtlich abgeschlossen.

1686-92:
Der Hamburger Meister Arp Schnitger erbaut die heute weltberühmte Barockorgel in der Ludgerikirche.

1744:
Das Fürstentum Ostfriesland fällt an Preußen unter Friedrich dem Großen. Von der wirtschaftlichen Festigung profitiert auch Norden.

1794:
Norder Bürger gründen eine Fehngesellschaft für den Torfabbau im heutigen Berumerfehn; Kanalbau zum Norder Hafen..

1815:
Nach der Fremdherrschaft während der napoleonischen Zeit gehört Ostfriesland zum Königreich Hannover und wird 1866 wieder preußisch.

1883:
Anschluss an das Eisenbahnnetz in Richtung Emden und Wittmund; 1892 Weiterführung nach Norddeich.

1885:
Aus den alten Ämtern Norden und Berum entsteht der Landkreis Norden mit Sitz in der Küstenstadt.

1889-1892:
Bau der ersten Hafenmole in Norddeich.

1914:
Ausbruch des Ersten Weltkrieges; Anschluss der Stadt an die Elektrizitätsversorgung.

1919:
Die Landgemeinde Sandbauerschaft wird nach Norden eingemeindet.

1929:
Der Bau des Leybuchtsiels schränkt die bis dahin direkte Verbindung zum Meer ein. Die Hafenaktivitäten werden zunehmend nach Norddeich verlagert.

1932:
Der Landkreis Norden wird um die Krummhörn erweitert.

1938:
Am 9./10. November setzen die seit 1933 herrschenden nationalsozialistischen Machthaber im Stadtzentrum die jüdische Synagoge in Brand.

1939:
Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, den Norden relativ unbeschadet übersteht. Einweihung der städtischen Wasserleitung.

1945:
Nach Kriegsende britische Militärregierung in Norden. Aufnahme zahlreicher Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten.

1946:
Demokratische Neuordnung; im Herbst tagt der erste frei gewählte Norder Rat nach Kriegsende; Ostfriesland wird Teil des neu gebildeten Landes Niedersachsen.

1958:
Baubeginn für die Kanalisation; Gezielte Förderung des Fremdenverkehrs in den 1950er Jahren.

1968:
Beginn der Altstadtsanierung zwischen Markt und Hafen; die historische Struktur weicht Neubauten.

1972:
Im Zuge der niedersächsischen Gemeindereform werden die bis dahin selbständigen Umlandgemeinden Ostermarsch, Lintelermarsch mit Norddeich, Westermarsch I und II, Süderneuland I und II, Leybuchtpolder, Neuwesteel sowie der vorher zu Lütetsburg gehörende Ortsteil Bargebur als Ortsteile nach Norden eingemeindet. Tidofeld gehört bereits seit 1952 zum Stadtgebiet; verstärkter Ausbau des Fremdenverkehrs; Gründung der Kurbetriebs-GmbH; Umfassende Deichverstärkung.

1973:
Einweihung des Meerwasserbadebeckens in Norddeich.

1977:
Norden verliert den Sitz des aufgelösten gleichnamigen Landkreises, der mit Aurich zum neuen Landkreis Aurich vereint wird; das Gewerbegebiet Leegemoor wird erschlossen.

1979:
Das Nordseebad Norden-Norddeich wird staatlich anerkannt; Eröffnung des Meerwasser-Hallenwellenbades.

1981:
Einweihung des Weiterbildungszentrums der Kreisvolkshochschule.

1989:
Baubeginn für die Fußgängerzone Neuer Weg.

1996:
Die Klinik Norddeich nimmt den Betrieb auf.

2003:
Eröffnung des Erlebnisbades Ocean Wave in Norddeich.

2008 / 2009:
Bau der Ortsumgehung

2010:
Norden-Norddeich wird Nordseeheilbad

2014:
Norden wird frauenORT

(Quellen und Literatur: Ufke Cremer/Johann Haddinga: Die Stadtchronik; Johann Haddinga/Martin Stromann: Norden-Norddeich – eine ostfriesische Küstenstadt stellt sich vor, Verlag Soltau-Kurier-Norden, 2001.)

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